KIRKE | Antike-Lexikon für Schule und Studium: H | Telemachos |
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Hobbes Thomas Hobbes, englischer Philosoph, Staatstheoretiker, geboren 5. 1. 1588 in Westport (heute zu Malmesbury, Wiltshire), gestorben 4. 12. 1679 in Hardwick (Derbyshire), hatte schon als Kind intensiv Latein und Griechisch gelernt, dann aber, noch keine 15 Jahre alt, in Oxford Logik und Physik zu studieren begonnen. Er wurde Hauslehrer der Grafen von Devonshire und unternahm drei Reisen auf dem Kontinent. Beeinflusst durch Galileis moderne Bewegungslehre, verschrieb er sich ab 1630 der wissenschaftlichen → Philosophie. In Paris faszinierten ihn die neuen Fragen der Naturwissenschaften und die Methode des philosophischen Rationalismus. Hier lernte er auch Mersenne und über ihn Descartes und Gassendi kennen. Das, was er schon bei → Thukydides gelesen hatte, dass Macht vor Recht gehe, bestätigten ihm nun theoretisch Macchiavelli und praktisch Richelieu. Ab 1637 suchte Hobbes ein philosophisches System streng auf der Grundlage der damaligen naturwissenschaftlichen und mathematischen Erkenntnisse zu errichten. Seine ersten und seine letzten größeren Arbeiten waren englische Übersetzungen griechischer Autoren, → Ilias und → Odyssee. Doch zu seinen Hauptwerken zählen „Elemente der Philosophie“ und „Leviathan“. Nach Hobbes ist der Mensch dem Mensch ein Wolf (homo homini lupus) und der Krieg aller gegen alle (bellum omnium contra omnes) der Naturzustand. Nur der totale Absolutismus, die totale Herrschersouveränität vermag Frieden und Sicherheit der Individuen zu gewährleisten. Deswegen schließen die Menschen einen „Gesellschaftsvertrag“ ab, in dem die viele einzelnen ihre Souveränität vollkommen auf die eines einzelnen übertragen. Dies ist die Entstehung des Staates, an dessen Spitze der Inhaber dieser höchsten und absoluten Macht (summa et absoluta potestas) steht: eine Person oder eine Versammlung. Solch einen Staat versteht Hobbes als Gott auf Erden, als deus mortalis. Er vergleicht ihn mit dem biblischen „Leviathan“, dem Symbol unüberwindlicher Macht. mg |
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