KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: C Telemachos
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Christus/Christen/Christentum

Diejenigen, die an Christus glauben, heißen Christen. Sie bilden insgesamt das Christentum. Der Christ hält Jesus von Nazaret für Christus (gr.-lat.: der Gesalbte), den Kyrios (Herrn) und den Sohn Gottes. Der Titel „Christus“ ist mit Jesus fast zu einem Eigennamen verschmolzen und greift dabei jüdische Messiaserwartungen auf. Von Jesus berichten zahlreiche christliche wie außerchristliche (jüdische, heidnische) Quellen. Jesus, geb. von einer jüdischen Frau namens Maria in den letzten Regierungsjahren des Herodes d. Gr. (gest. 4. n. Chr.), wuchs in Nazaret auf und wurde im Glauben und in der Frömmigkeit des jüdischen Volkes erzogen. Von Beruf war er zunächst Bauhandwerker. Seine Muttersprache war aramäisch. Ungefähr ab seinem dreißigsten Lebensjahr fing er an, in den Städten und Dörfern Galiläas die Botschaft von der anbrechenden Gottesherrschaft zu verkünden: die Botschaft davon, dass Gott ein menschenfreundlicher Gott sei, den er, Jesus, mit „Abba“ (lieber Vater) anzusprechen wagte. Jesus verkündete den Menschen eine Leben und Tod überdauernde Gemeinschaft mit Gott. Der Mensch dürfe sich so in der Liebe Gottes geborgen wissen, dass er nicht mehr aus der Angst um sich selbst leben müsse. Es sei an der Zeit, sich für diese Liebe Gottes zu entscheiden; und zwar im Glauben an ihn. Bei dieser Entscheidung ginge es um nichts weniger als um Leben und Tod. Jesus wusste sich selbst von Gott gesandt, ja als „Tat-Ort“ seiner Gegenwart. Er rief Jünger in seine Nachfolge. In Anspielung auf das Zwölfstämmevolk Israel wählte er zwölf Männer (Apostel) aus, die er zu seinen engsten Vertrauten und Mitarbeitern machte. Seine befreiende Botschaft von der Liebe Gottes, die sich auch in zahlreichen Zeichen und Machttaten manifestierte, stießen binnen weniger Jahre auf den erbitterten Widerstand der Herrschenden. In Jerusalem spitzte sich zum Paschafest der Konflikt dramatisch zu. Nach einem Abschiedsmahl, das Jesus mit den Seinen in Vorausahnung und Vorausdeutung (Jes 53) seines nahen Todes feierte, wurde er festgenommen, vom Prokurator Pontius Pilatus zur Kreuzigung verurteilt und – wahrscheinlich am 7. April 30 – hingerichtet. Die Jünger, die aus Angst schon bei der Gefangennahme Jesu geflohen waren, kehrten wenig später nach Jerusalem zurück, versammelten sich um Maria und verkündeten dankbar, dass Jesus, von den Toten auferweckt, in neuer Weise lebe und gegenwärtig sei (1 Kor 15, 3 – 5). Von allen Religionen der Welt ist heute das Christentum die geografisch wie zahlenmäßig (rund zwei Milliarden) verbreitetste. Die römisch-katholische Kirche ist die größte Gemeinschaft der Christen.

mg
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