KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: G Telemachos
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Gracchen

Gregor I.
Griechische Kunst
Gracchen

Name zweier Brüder aus der römischen Familie der Sempronii Gracchi. Sie versuchten gegen den Wi­derstand des Senats und gegen die tradi­tionellen Regeln der Verfassung mit ple­biszitären Mitteln (→ Popularen) Refor­men durchzusetzen. Tiberius Gracchus (162 –133 v. Chr.) leitete als Volkstribun (→ tribunus plebis) 133 v. Chr. eine Agrarreform ein, mit der besitzlose Bürger auf Staatsland (→ ager publicus) angesiedelt werden sollten, um langfristig die Zahl der wehrpflichtigen Soldaten zu erhalten. Da Großgrundbe­sitzer dabei angeeignetes Staatsland hät­ten abgeben müssen, lehnte der Senat das Vorhaben ab. Gegen dessen Wider­stand ließ es Tiberius von der → Volks­ver­sammlung beschließen und einen Volks­tribunen absetzen, der dage­gen sein Veto (→ intercessio) einlegte. Als er sich für das folgende Jahr erneut zum Volkstribunen wählen lassen wollte (→ Annuität), wurde er von einer aufge­brachten Gruppe von Senatoren erschla­gen. Gaius Gracchus (155 –121) nahm die Reformpläne seines Bruders als Volkstri­bun erneut auf und ergänzte sie durch weitere Reformen. So setze er eine ver­billigte Getreideversorgung für die römi­sche → plebs durch, ließ den Ritterstand (→ ordo equester) an Stelle der Senatoren die Geschworenengerichte besetzen und wollte die Stellung der Bundesgenossen (→ socii) verbessern. Als er nach seiner Wiederwahl zum Volkstribunen 122 Ko­loniegründungen auch außerhalb Italiens in den Provinzen durchsetzen wollte, verlor er in Teilen der Plebejer die Unter­stützung. 121 erklärte der Senat gegen ihn den Staatsnotstand (senatus con­sultum ultimum) und ging mit Gewalt ge­gen ihn und seine Anhänger vor. Gaius beging schließlich Selbstmord.
aw
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