KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: A Telemachos
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Ab urbe condita

Ablativus

Ablativus absolutus
Ablativus causae
Ablativus comparationis
Ablativus discriminis
Ablativus instrumenti
Ablativus limitationis
Ablativus mensurae
Ablativus modi
Ablativus originis
Ablativus qualitatis
Ablativus respectus
Ablativus separativus
Academici
Ablativus

Sog. „6. Fall. Die Bezeichnung leitet sich von auferre (wegtragen, trennen) ab und deckt nur einen Funktionsbereich des Kasus (→ casus) bzw. Falles ab. Er vereinigt drei ursprünglich verschiedene Fälle: (1) Der eigentliche Ablativ drückt die Trennung (ablativus separativus) aus. Er gibt Antworten auf die Frage woher?, wovon? (Roma proficisci – Rom verlassen). (2) Der Kasus des Mittels (ablativus instrumenti bzw. instrumentalis) liefert Informationen über das Mittel und das Werkzeug und beantwortet die Frage womit? , wodurch? (Caesar omnibus copiis in Sequanos proficiscitur – Caesar brach mit allen seinen Truppen auf in das Gebiet der Sequaner). (3) Schließlich kann der Lokativ die örtliche und zeitliche Lage bezeichnen, auf die Frage wo? bzw. wann? ( Carthagine – in Karthago; prima luce – bei Tagesanbruch). Daneben kann der Ablativ weitere Funktionen beinhalten, die Unterfunktionen der drei genannten Bereiche sind. So kann ein Hinweis auf die Herkunft erfolgen (ablativus originis; nobili genere natus – von vornehmer Familie abstammend). Der ablativus comparationis beschreibt einen Vergleich (nihil est bello civili miserius – nichts ist schlimmer als ein Bürgerkrieg). Informationen über Art und Weise liefert der ablativus modi (summo studio laborare – mit höchstem Eifer arbeiten). Hinweise auf den Grund einer Handlung gibt der ablativus causae (servus metu poenae fugit – der Sklave ergriff die Flucht aus Furcht vor Strafe). Der ablativus respectus bzw. limitationis macht Angaben über das Gebiet, für das eine Handlung gilt, vor allem bei Verben des Übertreffens, (omnes velocitate excellere – alle an Schnelligkeit übertreffen). Der ablativus mensurae bzw. discriminis informiert über das Maß bzw. über Unterschiede (dimidio maior – um die Hälfte größer). Der Ablativ steht auch bei Angaben über körperliche und geistige Eigenschaften (ablativus qualitatis: vir magni ingenii summaque prudentia – ein Mann von hoher Begabung und großer Klugheit). Häufig wird der Ablativ im Lateinischen ohne Präposition verwendet.

ds
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