KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: A Telemachos
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Archipoeta

(ca. 1135 geb. – gest. nach 1167) Wohl der begabteste Dichter des lateinischen → Mittelalters, dessen genauer Name allerdings nicht bekannt ist. Er gehörte dem Ritterstand an, kannte sehr gut die Texte der → Bibel sowie die antiken Autoren. Der Archipoeta wurde von Rainald von Dassel, dem Archicancellarius (Erzkanzler) Friedrichs I. Barbarossa, gefördert, weshalb ihm wohl auch der Name Archipoeta zugesprochen wurde. Von seinem literarischen Werk sind 10 Gedichte überliefert, darunter ein Loblied auf Kaiser Friedrich I. und die so genannte Vagantenbeichte. Das 12. Jh. war durch zahlreiche politische, religiöse und geistige Veränderungen geprägt; neben religiösen Texten entstanden vermehrt auch weltliche Texte, deren Autoren wieder auf die griechisch-römische Antike zurückgriffen. Als Ergänzung, aber auch im Gegensatz zu geistlichen Autoren verstanden sich die eher weltlich orientierten Vaganten (clerici vagantes), die es sogar wagten, kirchliche Einrichtungen und deren Vertreter zu parodieren (→ Parodie); die Vaganten produzierten ganz unterschiedliche literarische Texte, meist in Reimform. In dieses Umfeld ist der Archipoeta als einer der herausragenden Vertreter seiner Art anzusiedeln.

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