KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: C Telemachos
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Cassius Dio

(ca. 164 – ca. 230 n. Chr.): römischer Senator, Konsul und Prokonsul bithynischer Herkunft (74, 11, 2/ 75, 15, 3), Autor einer römischen Geschichte von den Ursprüngen der Stadt bis zu seinen Lebzeiten in 80 Buchrollen. Sein Vater war konsularischer Statthalter (49, 36, 4/ 69, 1, 3/ 73, 7, 2), CD selbst unter Commodus Quaestor wohl 189 n. Chr. (vgl. 73, 16, 3), unter Pertinax 193 n. Chr. Praetor designatus (74, 12, 2), unter Septimius Severus zwischen 212 und 216 n. Chr. consul (suffectus) (77, 16, 4), unter dem Usurpator Macrinus und noch unter Elagabal von 218–222 n. Chr. Verwalter der Städte Pergamon und Smyrna (80, 7, 4) und unter Alexander Severus zwischen 222 und 229 n. Chr. Statthalter der Provinzen Africa, Dalmatia und Pannonia superior und 229 n. Chr. als Konsul Kollege des Kaisers. 229 n. Chr. musste er, da er sich nach eigenem Bekunden durch sein strenges Regiment in Pannonia superior die Praetorianer zum Feind nach Bithynien ins Exil (80, 4, 2). Dort ist er in den folgenden Jahren gestorben. Neben verlorenen Arbeiten über Träume und über die Bürgerkriege von 193/4 n. Chr. (vgl. 73, 23, 1) ist sein Hauptwerk über die römische Geschichte eindeutig erwiesen. Weitere in der Suida verzeichnete Schriften sind nicht nachweisbar. Die Bücher 36–60 über Roms Geschichte von 69 v. Chr.– 46 n. Chr. sind vollständig erhalten, die anderen nur über Exzerptensammlungen und byzantinische Zusammenfassungen überliefert. CD´s Werk ist als annales angelegt, aber CD hat in seiner 22jährigen Arbeit (vgl. 73, 23, 5) andere Gattungen, historiae und vitae vor allem, aber auch juristische Kommentare, benutzt und sich mit der griechischen historiographischen Theorie auseinandergesetzt. Nach seinen Angaben (52, 1) kann das Werk unterteilt werden in die Königszeit (Buch 1/2), die Republik (3–51) –dabei unterscheidet er noch eine Zeit der Cliquenherrschaft (wohl ab Buch 24 oder 25)– und in die der Monarchie (52–80). Nach einhelligem Urteil ist CD ein nur mittelmäßiger Autor, der allerdings nicht mehr allein auf einen Quellenlieferanten reduziert wird und dessen Zielsetzung gerade vor dem zeitgenössischen Hintergrund beachtenswert erscheint. Es stehen sich in der Forschung zwei Gruppen gegenüber, die ältere Forschung unterstellt CD einen rein politischen Standpunkt als überzeugter Monarchist, Anhänger des Prinzipats oder traditionsbewusster Senator, demgegenüber sieht eine jüngere Generation in CD einen Utilitaristen oder einen Autor, der unabhängig von der konkreten Staatsform auf die Vermittlung tugendhaften Handelns im Dienste der res publica Romana bedacht ist.

bs
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