KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: B Telemachos
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Bibelübersetzungen, antike
Die Diasporasituation des Judentums und die Assimilierung an den Hellenismus hatten besonders in Ägypten im 3. und 2. Jh. v. Chr. zu einem Schwund an Beherrschung des Hebräischen in den Gemeinden geführt. Deshalb entstand in Alexandria eine erste griechische übersetzung der Schriften des Alten Testaments (AT), die 72 Übersetzern zugeschrieben wird, Septuaginta genannt. Im 2. Jh. n. Chr. wurden im Diasporajudentum weitere griechische Übersetzungen des AT von Aquila (wortwörtlich), Symmachus (mehr umschreibend) und Theodotion angefertigt. Diese fasste Origenes, ein christlicher Alexandriner, in der so genannten Hexapla zusammen, einer Ausgabe des AT in sechs Spalten, in deren erster der hebräische Text stand, in der zweiten die griechische Umschrift und in den weiteren vier die genannten Übersetzungen. Außer syrischen, koptischen, armenischen und gotischen übersetzungen der gesamten Heiligen Schrift sind vor allem die lateinischen Versionen bedeutsam, die heute unter der Bezeichnung Vetus Latina zusammengefasst sind. In den ersten christlichen Gemeinden in Nordafrika, in Südfrankreich und in Italien waren lateinische Übersetzungen meist in Umgangssprache, dem so genannten Vulgärlatein, entstanden. Sie waren ungenau, oft sogar fehlerhaft, vor allem aber sehr uneinheitlich. Deshalb vergab Papst Damasus 382 n. Chr. an Hieronymus den Auftrag, zuerst das Neue Testament zu revidieren und später das AT neu zu übersetzen, um in der lateinischen Christenheit über eine einheitliche Übersetzung zu verfügen, die Vulgata.

mw
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