KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: R Telemachos
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Relief

(lat.-fr.) Teilgebiet der → Bildhauerei, eine plastisch durchformte Fläche (z. B. Stein, Ton, Elfenbein oder Metall), die immer mit einem Untergrund verbunden ist. Je nach dem Grad des Herausragens aus dieser Grundfläche unterscheidet man folgende Typen: Das Flachrelief (Basrelief), bei dem die Gegenstände nicht bis zur Hälfte hervortreten, das Halbrelief, bei dem einzelne Elemente bis zur Hälfte herausragen und das Hochrelief (Hautrelief), bei dem vollplastisch ausgebildete Formen sich zum Teil von der Grundfläche lösen und als Sonderform das versenkte Relief, bei dem der Reliefgrund höher liegt als die modellierten Teile. Die Entwicklung der Reliefkunst vollzog sich in der griechisch-römischen Antike vom Flachrelief zum Hochrelief, teilweise wurden die Übergänge zwischen Relief und Vollplastik fließend, in spätantiker und frühchristlicher Zeit wurden die Reliefs wieder flacher. In der gesamten Antike sind Reliefdarstellungen an einer Vielzahl von Bauwerken belegt, eine der ältesten westeuropäischen Architekturreliefs ist das Löwentor von Mykene (→ Mycenae) (→ griechische Kunst). In der Kunst Griechenlands gab es besonders baugebundene Reliefdarstellungen an Tempeln z. B. die Reliefs des Zeustempels (um 470-456 v. Chr.) in Olympia und die Bauplastik des Parthenons (3. Viertel 5. Jh. v. Chr.) in Athen (heute z. T. London, British Museum) sowie Grabreliefs z. B. der Sarkophag → Alexanders des Großen ( Ende 4. Jh. v. Chr., Istanbul, Archäologisches Museum). In der → römischen Kunst traten besonders historische Reliefs auf Säulen (z. B. → Trajanssäule) und auf Triumpfbögen (z. B. Konstantinsbogen, 312 v. Chr., Rom) auf, ferner gab es Grabreliefs. In der spätantiken und frühchristlichen Zeit wird die Relieftradition besonders bei Grabmalen und in der Kirchenplastik fortgeführt.

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