KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: S Telemachos
A| B| C| D| E| F| G| H|
I| K| L| M| N| O| P| Q|
R| S| T| U| V| X| Y| Z|
Autoren



Sella gestatoria
Sella portatoria
Semiramis
Senat/Senatorenstand

Septem artes liberales

Septuaginta
Sepulcretum
Servus
Sieben Weltwunder
Skeptizismus
Sklave
Skopas
Socii
Sokrates
Solon
Septem artes liberales

Sieben freie Künste. Die Artes waren in der römischen Antike jene Wissenschaften, die von „freien“ Bürgern studiert wurden. Sie gehen auf die griechischen → Sophisten zurück. → Seneca spricht von den artes liberales (epistula 88), die keine technisch-handwerkliche Fertigkeiten, sondern geistiges Wissen vermitteln. Sie dienten zunächst als Propädeutik der Philosophie. Erst spät, vor allem durch Martianus Capella (spätes 4. Jh. n. Chr.), bildete sich ein fester Kanon von sieben Disziplinen heraus. Bei Varro (116 v. Chr.) waren es noch neun. Er rechnete noch Architektur und Medizin dazu. Die septem artes liberales gliederten sich zweifach: 1. (auch untere Stufe) das Trivium (vgl. „trivial“); 2. (auch höhere Stufe) das Quadrivium. Das Trivium bestand aus Grammatik, Rhetorik und Dialektik. Das Quadrivium aus Arithmetik, Geometrie, Musik (oder Harmonia) und Astronomie. Was sich hinter diesen Disziplinen inhaltlich genau verbarg, variierte im Verlauf des Mittelalters erheblich (Boethius, Martianus Capella, Cassiodor, Hugo von St. Viktor u. a.). An den mittelalterlichen Universitäten wurde die Grammatik zur Sprachlogik und die Dialektik zur Philosophie entwickelt. Niemand konnte Recht, Medizin oder Theologie studieren, wer nicht zuvor das Studium der artes durchlaufen hatte. Um allgemeinbildende Studienrichtungen zu bezeichnen, spricht man im angelsächsischen Raum noch heute von „liberal arts“.

mg
Impressum Kontakt