KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: S Telemachos
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Solon

Gesetzgeber in Athen im 6. Jh. v. Chr., geb. um 640 v. Chr., gest. 560 v. Chr. Er galt als einer der „Sieben Weisen“ Griechenlands und hielt die Grundgedanken seiner politischen Ordnung in zahlreichen Versen fest. 594 / 593 wurde er als Archon (leitender Beamter) zum „Schlichter“ der Konflikte in der attischen Bürgerschaft mit besonderen Vollmachten gewählt. Der sorgte für die Entschuldung der großen Masse der einfachen Bürger bei den adligen Familien, schaffte die Schuldknechtschaft (Verkauf des Schuldners in die Sklaverei bei Zahlungsunfähigkeit) ab und kaufte Schuldsklaven frei. Neben einer Neuordnung des Maß-, Gewichts- und Münzwesens sorgte Solon für die schriftliche Aufzeichnung des Rechts und begründete eine neue Verfassungsordnung. Dabei gliederte er die attische Bevölkerung in vier Klassen nach dem Steueraufkommen, um ihre Verpflichtungen für den Kriegsdienst festzulegen und zugleich ihre politischen Mitwirkungsrechte abzustufen (Timokratie). Einen „Rat der Vierhundert“ aus gewählten Ratsherren richtete er als Gegengewicht zum aristokratisch geprägten Areopag ein. Insgesamt stellte diese Neuordnung einen Kompromiss zwischen den Forderungen des Adels und der einfachen Bürger dar. Solon verpflichtete die Bürger Athens eidlich, seine Gesetze einzuhalten und zur Parteinahme bei inneren Streitigkeiten. Danach verließ er die Stadt freiwillig, um nicht zu Änderungen gezwungen zu werden, und begab sich nach Kleinasien, wo der Sage nach auch Krösus (→ Croesus), den König von Lydien traf (→ Herodot).

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