KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: V Telemachos
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Valenzgrammatik
Varus, Publius Quinctilius

Vasen

Venus
Verbannung
Verseinschnitt
Versfuß
Versmaß
Verstehendes Lesen
Vertrag
Vesontio
Vesta
Vestalin
Via Aemilia
Via Appia
Vasen

(lat.-fr.) Bezeichnung für alle keramischen bemalten antiken Gefäße. Darunter fallen neben Vorratsgefäßen auch z. B. Kannen, Mischgefäße, Salbgefäße und Trinkgefäße in verschiedenster Form. Der Begriff wird besonders für griechische Keramik (→ griechische Kunst) verwendet, bei römischer Töpferware spricht man eher von Geschirr. Da gebrannter Ton sehr haltbar ist, blieben zahlreiche Vasen erhalten und sind z. B. eine wichtige Quelle zur meist verloren gegangenen antiken Tafelmalerei. Voraussetzung für die Entwicklung der antiken Töpferei zu dieser sehr hochentwickelten Kunstgattung ist die Erfindung der Töpferscheibe. Durch die Entwicklung mehrstufiger Brenntechniken konnten aus dem in Griechenland gewonnenen Tonschlicker sowohl schwarze als auch rote Farben erzeugt werden. Vasen bilden eine Einheit von Gefäß und → Malerei, typisch für die griechischen Vasen ist, dass sie zweckmäßig und schön zugleich waren. Form und Dekoration waren der allgemeinen Stilentwicklung unterworfen. Gemäß dem griechischen Kunstprinzip, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei (→ Protagoras), werden die einzelnen Teile der Vase mit dem menschlichen Körper verglichen z. B. Fuß, Bauch, oder Lippe. Zu den häufig vorkommenden Vasentypen zählen die Amphora, die zwei Henkel hat, sie diente als Vorratsgefäß oder auch als Urne, die Hydria, ein Wasserkrug mit drei Henkeln und der Krater, ein Weinmischgefäß mit zwei Henkeln. Die ältesten Vasenmalereien entstanden etwa im 11. Jh. v. Chr. als ornamentales Nebeneinander von roten und schwarzen Streifen, welche sich später zu geometrischen ornamentalen Formen ausdifferenzierten. Es folgte ab 700 v. Chr. die schwarzfigurige Vasenmalerei (→ Amasis-Maler, → Exekias) archaischer Zeit (→ griechische Kunst), bei der die Figuren als schwarze Flächen vor rotem Hintergrund erscheinen. Diese Figuren waren in der Regel von der Seite oder frontal dargestellt. Um 530 v. Chr. entstand die rotfigurige Vasenmalerei(→ Duris) klassischer Zeit (→ griechische Kunst). Der komplette Hintergrund des roten Tons wurde schwarz angelegt und nur die Flächen der Figuren wurden ausgespart. Binnenzeichnungen konnten nun sehr differenziert mit dem Pinsel aufgetragen werden. Dadurch kamen anatomische und perspektivische Details viel klarer zum Ausdruck. Griechische Keramik wurde zu Massen produziert und in den ganzen Mittelmeerraum exportiert.

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