KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: B Telemachos
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Brief/Briefliteratur
Briefe waren in der Antike wie in der Gegenwart halbierte Dialoge mit einem Adressaten, dienten also dem Informationsaustausch, und haben deshalb unterschiedliche und meist sehr persönliche Inhalte. Ihre Beförderung erfolgte durch eigene Briefboten oder reisende Freunde und Bekannte. Für offizielle Schreiben gab es einen Postdienst, d. h. berittene Boten, die die Nachrichtschreiben auf festgelegten Strecken beförderten. Zum Schutz vor unberechtigtem Lesen wurden die Briefe gesiegelt. Die Transportgeschwindigkeit lag bei 40 bis 200 km täglich je nach Transportart (zu Fuß, beritten, per Wagen oder Schiff). Als Schreibmaterial verwendete man zuerst wachsüberzogene Holztäfelchen (Bienenzucht), später Papyrus, das zur weiteren Benutzung abgewaschen wurde. Tinte und Rohrfedern dienten als Schreibgeräte. Die beschriebenen Papyrusblätter wurden gerollt, in der Mitte zusammengeschnürt und gesiegelt. Briefe enthielten in der Regel eine Datumsangabe, eine Ortsangabe und am Anfang den Absender im Nominativ und den Empfänger im Dativ. Am Schluss steht dann nur noch der Wunsch für Wohlbefinden und Gesundheit. Neben diesem normalen Alltagsbrief gab es außerdem den so genannten Kunst- oder literarischen Brief, der nur scheinbar an einen Empfänger gerichtet ist und die Darstellung eines meist philosophischen Gedankens enthält oder ein Lehrschreiben darstellt. Bedeutende Briefsammlungen haben vor allem Cicero, Plinius und Seneca hinterlassen; die weiteste Verbreitung fanden hingegen die Briefe des Neuen Testaments, die an Gemeinden oder Einzelpersonen gerichtet zu theologischen Fragen Stellung nahmen.

mw
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