KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: P Telemachos
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Priapus

Ein kleinasiatischer Fruchtbarkeitsgott, war in der älteren griechischen Religion unbekannt, doch verbreitete sich seine Verehrung seit dem 4. Jh. v. Chr. im ganzen Mittelmeergebiet. Vielerorts wurde er mit einheimischen Fruchtbarkeitsgöttern gleichgesetzt; so verdrängte er in Rom den Mutunus. Seine meist primitiv und kunstlos aus Holz (besonders Feigenholz) gefertigten und mit rotem Mennige-Anstrich konservierten Statuen fanden sich in römischer Zeit vor allem in Gärten und auf Feldern. Sie dienten zugleich als Vogelscheuchen und zur Abschreckung von Dieben. Doch gab es auch aus anderem Material hergestellte und kunstvollere Darstellungen. Oft trug er im gerafften Gewand verschiedene Früchte. Priapus galt ebenfalls als Schützer der Wanderer und in Griechenland auch der Fischer und Schiffer. Überhaupt wurde er ganz allgemein als Segen bringend und vor Schaden bewahrend angesehen. In der Mythologie wird er zu einem Sohn des → Dionysos und der → Aphrodite. Als Opfer brachte man ihm Feldfrüchte, Milch und Honig dar. Nach Priapus benannt ist die Priapea, eine römische Literaturgattung. Es sind derberotische, oft obszöne Scherzgedichte und → Epigramme in verschiedenen metrischen Formen. Ursprünglich Inschriften auf Priapusstatuen entwickeln sie sich zu einer poetischen Kunstform. Erhalten ist eine Handschrift mit 85 Priapeen. Ebenfalls nach Priapus benannt ist der Priapeus, eine antiker Vers, der aus einem → Glyconeus und einem → Pherekrateus besteht, bei dem in dieser Verbindung jambischer Anfang nicht möglich ist. Dieses Versmaß findet sich in griechischer Dichtung, aber auch bei → Catull.

dk
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