KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: P Telemachos
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Pest

Griech. loimos, lat. pestilentia. Seuchenerkrankungen sind in der griechisch-römischen Antike seit der frühesten Zeit literarisch überliefert, beginnend mit der homerischen → Ilias. Hier wie auch später galt die durch ein Massensterben gekennzeichnete Pest als Strafe der Götter für Frevel, eine vergleichbare Haltung findet sich auch im Alten Testament (→ testamentum vetus). Die → antike Medizin erklärte die Pest rational, indem Ausdünstungen in der Luft (griech. miasmata), aufgestiegen aus fauligen Stoffen bei heißem Klima, die Atemluft gleichsam vergifteten. So ließ sich erklären, dass viele Menschen gleichzeitig unter denselben Zeichen erkrankten. Der Faktor Ansteckung wurde von der antiken Medizin bei der Pest eher gering eingeschätzt. Der Begriff Pest galt nicht als Krankheitseinheit (anders als in der modernen Medizin), sondern war eine Sammelbezeichnung für alle massenhaft tödlichen Fiebererkrankungen. Ungeachtet der verheerenden Auswirkungen einer Pest versuchten Ärzte helfend einzugreifen, insbesondere vorbeugend. Hierzu gehörte auch der Rat, Gebiete zu meiden, in denen die Pest herrschte. Eine Pest trat in der → Antike häufig in Verbindung mit Krieg (→ bellum) und Hunger auf, so die „Pest in Athen“ 430 v. Chr., die → Thukydides meisterhaft geschildert hat. Andere weitreichende Seuchen traten im römischen Reich im 2. Jh. n. Chr. („Antoninische Pest“) und im Jahr 542 auf („Justinianische Pest“).

kl
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