KIRKE Antike-Lexikon für Schule und Studium: P Telemachos
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Phaedrus

war ein römischer Fabeldichter (→ Fabel), dessen literarische Tätigkeit sich zur Zeit des Kaisers → Tiberius entfaltete. Nach eigener Aussage wurde er in Pierien, der Heimat der → Musen, in der römischen Provinz Macedonia (→ Karte), vermutlich um 15 v. Chr. geboren. Sein Todesdatum ist ebenso ungewiss, vieles deutet aber auf den Zeitraum von 50 bis 55 n. Chr. hin. Auch seine übrigen Lebensdaten und -umstände sind nicht genau bekannt; wahrscheinlich war er ein Freigelassener des → Augustus, der sich möglicherweise aus diesem Grund mit der Fabel eine literarische Gattung suchte, welche die Lebenseinstellung der sozialen Unterschichten widerspiegelt. Mit seiner Sammlung antiker Fabeln in Versform, die er großenteils dem → Äsop zuschrieb, später mit eigenen Schöpfungen erweiterte, legte er den Grundstein für die Fabel als ein eigenständiges Genus. Allerdings ist sein Fabelbegriff nicht ganz mit unserem modernen identisch, denn Phaedrus nahm auch → Anekdoten, Schwänke und ähnliche kleine Literaturformen in seine Sammlung auf. Sein Latein ist klar und gut verständlich, der Versbau, der → jambische Senar, sorgfältig gestaltet. Die heute vorliegenden fünf Fabelbücher und der so genannte Anhang von Perotti stellen nicht das Gesamtwerk des Phaedrus dar; viele Fabeln sind verloren.

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