KIRKE Antike-Lexikon für Schüler: W Telemachos
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Wunder

Wunder

Bezeichnung für etwas, was in seinem Bedeutungsgehalt abhängig von dem Welt- und Wirklichkeitsverständnis dessen ist, der von „Wunder“ redet und dem „Wunderbares“ begegnet ist. In den antiken Religionen gibt es vor allem Heilungs-, Vorzeichen- und Strafwunder, aber auch Epiphanie- und Verwandlungswunder. Die zahlreichen Berichte von den Wundern und Großtaten der antiken Götter sind häufig mythischen Ursprungs, aber auch legendenhaft-erbaulich sowie fabulierend und dienen nicht selten der Unterhaltung. Im streng religiösen Sinn sind Wunder von vordergründigen Mirakeln zu unterscheiden und erwecken Staunen und Scheu vor dem göttlich Numinosen (Nebelhaften). In der Geschichte des Christentums wird ein Wunder dreifach charakterisiert: Es muss sich a) um ein sinnenhaft zugängliches äußeres Geschehen (factum sensibile) handeln. Dieses Geschehen muss b) außerhalb des Laufs der Natur (extra cursum naturae) liegen, d. h. es muss „übernatürlich“ und c) von Gott gewirkt (a Deo patratum) sein. Für den Christen haben Wunder dialogischen Charakter. In ihnen spricht Gott den Menschen liebend an und fordert ihn auf, ihm, Gott, in Glaube (fides), Hoffnung (spes) und Liebe (caritas) zu antworten.

mg
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